Zum Schutz der Bewohner des Osterzgebirges von Schmiedeberg bis Dippoldiswalde wurde als überregionale Hochwasserschutzmaßnahme im Flussgebiet der „Roten Weißeritz“, im Pöbelbachtal, ein Hochwasserrückhaltebecken nach DIN 19700-11 als ökologisch durchgängiges, grünes Trockenbecken mit Ökodurchlass errichtet. Mit seiner Speicherkapazität von über einer Million Kubikmeter Wasser wirkt es bis zur Talsperre Malter und hat damit eine Schutzwirkung bis Freital und Dresden.
Das Vorhaben wurde gemäß § 68 WHG in einem wasserrechtlichen Verfahren planfestgestellt. Dazu wurden die notwendigen Kartierungen, die Artenschutzfachbeiträge, die landschaftspflegerischen Planungen und die Umweltver-träglichkeitsuntersuchung durchgeführt.  
Als Absperrbauwerk wurde ein 28 m hoher Steinschüttdamm mit Asphaltinnendichtung und Injektionsschleier errichtet. Die Gründung erfolgte auf dem anstehenden Gneis. Im Untergrund musste ein historischer Altstollen aus dem 15.Jh. aufgewältigt und verwahrt werden. Über einen 65 m langen Verkehrsdurchlass im Damm führt die Staatsstraße S 183. Im Einstaufall werden beide Durchlässe durch Hubschütze verschlossen. Als wesentliche Projektprämisse wurde für die Gewinnung des Dammmaterials vor Ort ein Steinbruch aufgefahren.
Die G.U.B. Ingenieur AG war als Partner einer Planungsgemeinschaft für die wasserbaulichen Planungen, insbesonde-re Absperrbauwerk und Gewässerausbau, in den Leistungsphasen 1 bis 8 § 44 HOAI verantwortlich und bearbeitete alle nebenstehend aufgeführten Grundleistungen und besonderen Leistungen gemäß HOAI.
Für den Damm wurden ein Schüttphasenplan und eine Schütttechnologie erarbeitet, welche in einzelne Bauphasen die technologischen Abhängigkeiten der im Damm integrierten Massivbauwerke und der Asphaltinnendichtung berücksichtigen.
Während der Bauausführung kam es durch unvorhergesehene geologische Störungen im Grundgebirge zu Projektan-passungen, die durch eine aktive örtliche Bauüberwachung in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber, der BOL und dem Baubetrieb jeweils zeitnahe und flexibel gelöst wurden.
Für das Bauwerk erfolgte im Oktober 2019 die Abnahme nach VOB, die Verkehrsfreigabe des Straßendurchlasses im Mai 2020. Von Februar bis März 2021 wurde der Probestau erfolgreich absolviert.

Auftraggeber:
Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen - Betrieb oberes Elbtal | Bahnhofstraße 4 | 01796 Pirna

Kosten :
35.700.000,- € (brutto)